The Quality without a Name

Christopher Alexander's Ermutigung

«There is something in it of Divinity more than the ear discovers: it is an Hieroglyphical and shadowed lesson of the whole world, and creatures of God, such a melody to the ear, as the whole world well understood, would afford the understanding. In brief, it is a sensible fit of that harmony, which intellectually sounds in the ears of God.»

Der Architekt Christopher Alexander beschrieb 1979 in seinem Buch mit dem Titel The Timeless Way of Building (Alexander 1979)² das Konzept der “Quality without a Name”. Alexander plädiert dafür, diese namenlose Qualität in der Architektur anzustreben: «There is a central quality which is the root criterion of life and spirit in a man, a town, a building, or a wilderness. This quality is objective and precise, but it cannot be named.» Diese Denkweise hatte in der Architektur grossen Einfluss auf das kreative Denken. Sein Buch besitzt Kultstatus und ist heute noch viel diskutiert.

Auf dem Gebiet des Software-Engineering, einer Disziplin der Informatik, welche die Architektur und Programmierung von Softwareapplikationen beschreibt, hat 1994 die sogenannte Viererbande das Buch Design Patterns (Gamma et al. 1994)¹ herausgegeben. Die grundlegende Idee dazu war inspiriert durch die Arbeit von Christopher Alexander und war sehr einflussreich im Fachgebiet Software Engineering, um auch hier Applikationen mit einer Quality without a Name zu entwickeln. Dieses Buch hat in der IT-Community ebenfalls Kultstatus erreicht.

Als Informatiker hatte ich mich damals intensiv mit Design Patterns, aber auch mit Christopher Alexander und seiner Vorstellung der Quality without a Name beschäftigt. Tatsächlich bin ich zur Überzeugung gelangt, dass seine Gedanken auf alle Bereiche des menschlichen Lebens übertragen werden können. Der Begriff Quality geht dabei über das hinaus was wir als Qualität verstehen und umfasst auch Form und Funktion und andere Aspekte, die für den betrachteten Bereich relevant sind.

Für mich als Künstler erreicht ein Kunstwerk die Quality without a Name, wenn das Werk eine instinktive Ästhetik besitzt, die sich dem Betrachter selber kommuniziert. Es braucht dazu keine Worte und keine Erklärungen. Das Werk strahlt eine lebendige Präsenz aus, eine Reduziertheit und doch Ganzheit. Es zeigt eine Zeitlosigkeit, als ob es schon immer da war und für ewige Zeiten da sein wird, so wie es ist, ohne Änderungsbedarf. Jeder Versuch, die Eigenschaften zu benennen, die die Quality without a Name zutage treten lassen, ist aussichtslos, denn sie lässt sich nicht sezieren. Menschen erkennen sie, wenn sie da ist, aber können nicht sagen wieso. Ich strebe danach – in aller Bescheidenheit – diese magische Qualität zu erreichen, wohlwissend, dass der Weg dorthin das Ziel ist.

Auf dem Weg zur Quality without a Name begleitet mich die Fibonacci Kunst. Sie entspringt einer Jahrhunderte alten Zahlenfolge, die in ihrer mathematischen Einfachheit und Reduziertheit doch faszinierende und verblüffende Gebilde hervorbringt. Diese sind nicht nur in meinen Werken sichtbar, sondern auch in der Natur, sowohl in der Tier- als auch in der Pflanzenwelt. Die unterliegende Mathematik hat eine inhärente Zeitlosigkeit und universelle Gültigkeit, die im Verborgenen ihre Magie zum Tragen bringt.

Ich bedanke mich, liebe Kunstfreunde, für Ihre Begleitung und Ihren Support auf meinem Weg zur Quality without a Name.

¹ Gamma, Erich; Helms, Richard; Johnson, Ralph; Vlissides, John (1994). Design Patterns. Addison-Wesley. ISBN 0-201-63361-2.

² Alexander, Christopher (1979). The Timeless Way of Building. Oxford University Press. ISBN 978-0-19-502402-9.